Flyer zu Leinenpflicht ab April in Zürich

Leinenpflicht ab April – Wie kann ich meinem Hund da gerecht werden?

Vom 1. April bis zum 31. Juli gilt im Kanton Zürich ab diesem Jahr im Wald Leinenpflicht – das löst unter den Hundehaltenden heftige  Kontroversen aus. Ich höre dann immer gespannt zu. Immerhin habe ich vor ein paar Jahren an einer ganzen Masterarbeit über genau diese Diskussionen gesessen. Das Verständnis für Wildtierschutz mischt sich mit der Sorge, dem eigenen Hund nicht genug bieten zu können und häufig auch mit dem Gefühl, unfair und pauschal „bestraft“ zu werden. 
Wie auch immer Du zur neuen Leinenpflicht stehst, jetzt gilt es konstruktiv damit umzugehen. Los geht’s!

Was beinhaltet die neue Regelung genau?

Im Wald und bis zu 50m an den Waldrand heran müssen Hunde angeleint bleiben. Ein Verstoss dagegen wird von Polizei, Ranger:innen in Naturschutzgebieten und Wildhüter:innen mit 60 Franken Ordnungsbusse geahndet.
Und das war’s eigentlich „schon“!

Mit langer Leine spazieren gehen
Das heisst, dass es zum Beispiel keine Regelung dazu gibt, wie lang Deine Leine sein darf.
Ein erster Schritt wäre also, Dir eine lange Leine zuzulegen, falls Du noch keine besitzt. Die wichtigste Regel für das Spazierengehen mit langer Leine ist: Lange Leinen gehören IMMER ans Brustgeschirr und auf keinen Fall an ein Halsband. Die Verletzungsgefahr ist enorm.

Ein kleiner Ausflug in die Welt der Leinen…
Wähle eine Leinenlänge, bei der Du kein stetiges Leinengewirr in den Händen hältst (das ist aber auch Übungssache) und bei der Du Deinen Hund auch noch halten kannst, wenn er mit Anlauf in die Leine rennt. Es gibt also auch „zu lange“ Leinen.

Auch vom Material her hast Du eine grosse Auswahl: Stoffleinen bieten einen guten Halt, werden bei Reibung aber schnell heiss. Ausserdem saugen sie Nässe auf und werden schwer. Biothane ist diesbezüglich die bessere Wahl oder auch das dünnere Hexa. Beides sind Gummileinen, die Du in verschiedenen Stärken und Breiten kaufen kannst. Die Leine sollte breit genug für einen festen Griff sein, gleichzeitig aber auch nicht zu schwer – was sich sonst für Deinen Hund anfühlt, als würde er ein Tau hinter sich herschleppen.

Und dann ist ein gutes Leinenhandling das A und O.

Ein gutes Leinenhandling ist gerade bei langen Leinen essentiell

Im April biete ich einzelne 75 minütige Extra-Trainings (38 CHF, max. 4 Plätze) zum Thema Leinenhandling an. Wir schauen zusammen an, wie Du eine lange Leine am besten hältst und aufnimmst, wie Du Deinen Hund bremsen kannst, bevor er am Leinenende ankommt, und wie Du reagieren kannst, wenn Dein Hund zieht. Melde Dich bei Interesse bei mir oder direkt über die Buchungsplattform an.

Termine:
Mi, 12. April um 18:30-20:00
Sa, 15. April um 12:30-14:00
Di, 25. April um 15:30-17:00

Qualität geht über Quantität

Bewegung ist nur eines von vielen Bedürfnissen, die ein wertvoller Hundespaziergang befriedigt, obwohl Hundehaltende häufig Geschwindigkeit und Wegstrecke fokussieren, um ihren Hund „auszulasten“. Dabei macht mentale Stimulation erst richtig zufrieden und müde. Dazu brauchst Du erstmal tatsächlich gar nichts: Wenn Dein Hund sich in seinem eigenen Tempo von Schnüffelstelle zu Schnüffelstelle arbeiten darf, ist das für ihn durchaus ermüdend und befriedigt dazu ein tiefliegendes Bedürfnis. Bleib also neben Deinem Hund stehen und lass ihm die Zeit, zu schnüffeln oder auch einfach die Gegend zu beobachten. Wegstrecke ist sekundär: Qualität geht über Quantität. Vielleicht kommst du in einer halben Stunde nur zwei Häuser weit. Daran ist überhaupt nichts falsch, wenn Dein Hund diese Zeit braucht und geniesst!

Und dann kannst Du natürlich noch extra-Aufgaben einbauen: Lass Deinen Hund z.B. sein Frühstück suchen, statt es ihm im Napf hinzustellen. Oder lass ihn Objekte suchen und anzeigen oder zu Dir zurückbringen. Nasenarbeit ist eine unglaublich sinnvolle Beschäftigung und greift die Stärken deines Hundes auf. 

Und auch mit den Hundefreunden an der Leine unterwegs zu sein, kann Vorteile haben; wenn Du es richtig anstellst, profitiert Dein Hund am Ende auch davon und lernt, auch in gemütlichem Tempo mit seinen Hundekumpeln zusammen zu sein, gemeinsam Gerüche zu entdecken….

Auch nach einem Spaziergang an der Leine kannst Du mit einem zufriedenen und müden Hund nach Hause gehen.

Orte ohne Wald für den Freilauf finden

Es gibt ein paar Orte in Adliswil und Umgebung, die an keinen Wald angrenzen. Deswegen bitte ich euch, liebe LeserInnen, die Kommentarfunktion unten zu nutzen – viele von euch wohnen schon lange hier und haben sicher tolle Tipps auf Lager.
Schreibt also unten einen Kommentar mit eurem Tipp oder schickt gleich einen Google Maps Link (Screenshots darf man leider keine machen auf Google Maps) zu eurem Lieblingsort mit. Ihr könnt mir auch einen Tipp per Whatsapp schicken und ich teile ihn hier. Vielleicht schaffen wir es zusammen, eine nette kleine Sammlung zu kreieren.

2 Kommentare zu „Leinenpflicht ab April – Wie kann ich meinem Hund da gerecht werden?“

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